Donnerstag, 14. Januar 2010

Mein Vermieter


Ich habe eine schöne Wohnung. Sie ist groß, hat Dielen und ist auch bezahlbar. Ich habe lange nach einem Haken gesucht, als ich vor bald zwei Jahren auf die Insel zog, es schien aber keinen zu geben. Gut, die Maklerin versprach mir eine total tolle und kooperative Hausverwaltung, die mir sogar noch einen Kellerverschlag einbauen würde. Überraschenderweise wusste die davon anschließend nichts, man kann das sicher naiv nennen. Auch die Reperatur der Dusche dauerte etwas länger, aber alles kein Grund sich aufzuregen. Letztes Früjahr tat sich plötzlich etwas im Hausflur, es machte sich unter den Mietern die Hoffnung breit, dass der ziemlich heruntergekommene Hausflur vielleicht endlich renoviert würde. Zwei vermeintliche Handwerker - der eine davon mit einem offensichtlichen Augenleiden - "verlegten" den wahrscheinlich billigsten Linoleumboden, der im Baumarkt zu finden war, pinselten die Fußbodenleisten neu an und verschwanden wieder. Der neue Boden hielt genau einen Monat. Inzwischen kündigte sich mein Vermieter an, ein Herr L. aus dem schönen Bayern, und begehrte, an zwei Terminen in der darauffolgenden Woche in meine Wohnung gelassen zu werden. Den ersten Termin sagte ich ab, am zweiten wartete ich vergeblich; so habe ich Herrn L. bis heute nicht zu Gesicht bekommen. Zwischenzeitlich wurde die Kontoverbindung für die Mietzahlung von der Hausverwaltung direkt zu Herrn L. übertragen, was dazu führte, dass ich Schwierigkeiten hatte, meine Betriebskostenrückerstattung in dreistelliger Höhe ausgezahlt zu bekommen. Erst nach einigen Briefen, Faxen und Einschreiben, mit der Androhung von juristischen Konsequenzen, hatte ich mein Geld zurück.
Inzwischen verschärft sich die Situation allerdings. Seit November wird der Flur und das Treppenhaus, nachdem die Putzfrau mehrere Monate kein Geld mehr erhalten hatte, nicht mehr gereinigt. Nachbarn haben bereits letztes Jahr daraufhin die Miete gemindert - mein entsprechendes Schreiben habe ich erst letzte Woche verschickt - und prompt die fristlose (und natürlich auch rechtswidrige) Kündigung erhalten. Ob Herr L. einfach Pleite ist, oder was der Zweck hinter diesen ganzen Manövern ist - keine Ahnung. Inzwischen bin ich jeenfalls Mitglied im Berliner Mieterverein. Ich befürchte noch eine Menge Ärger in diesem Jahr.

4 Kommentare:

  1. Da geht mir ja wieder einmal die Muffe.

    Egal, ob ob nun auf dem Arbeitsmarkt oder auf dem Wohnungsmarkt:

    An welcher Front hält einem die Regierung eigentlich den Rücken frei?

    Auf gutes Gelingen

    Nobbi

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  2. was hat das spezifisch mit schöneberg zu tun?

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  3. Sie intressieren sich doch so sehr für unsere Insel.Ich weiss nicht an wen ich mich wenden soll oder wo ich das was ich jetzt schreib sonst hin schreiben soll.Es get um die Leberstraße nr.60.die soll saniert werden.Wir wissen aber das dort auf dem Dachboden jede menge Fledermäuse leben.Den Mietern so wie den Arbeitern sind die vollkommen schnuppe.Da ich ihren Blog oft lese dachte ich mir sie können mir da irgend wie helfen.
    Lg
    B.J.

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  4. Hallo BJ,
    schön zu hören, dass Sie hier regelmäßig vorbeischauen. Ich bin in Sachen Fledermäuse natürlich kein Experte, meines Wissens nach sind die Tiere aber geschützt. Gucken Sie doch mal unter www.fledermausschutz.de, dort gibt es weitere Informationen und auch Telefonnummern. Oder vielleicht mal zum Naturschutzbund gehen? Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg! Viele Grüße.

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