Prototyp Reihenleuchte |
44.000 gasbetriebene Straßenlampen sollen nun abgeschafft werden, nur vereinzelt an historischen Plätzen werden manche erhalten, wo und wie viele ist Verhandlungssache bzw. bleibt dem Gutdünken der Bezirksverwaltungen überlassen. Nicht nur das unverwechselbare schöne Licht soll verschwinden, auch die zeitlos eleganten Lampen und Masten werden durch billige Ausführungen ersetzt. Alles unter dem Primat der Sparpolitik, ergänzt durch das Totschlagargument Umweltschutz - Gutachten sprechen von einem wesentlich höheren CO2-Ausstoß der Gasleuchten. Dass die Preisangaben vom Stromerzeuger Vattenfall stammen, der wesentlich an der Umrüstung verdienen wird, und eine Berechnung der energetischen Gesamtbilanz fehlt, sei nur am Rande erwähnt.
Noch einmal zum Schöneberger Gasometer: Ein Abbau der Gasleuchten entlang der Torgauer Straße wäre nicht nur aufgrund der industriehistorischen Bedeutung des Geländes ein Frevel. Bei den Peitschenmasten handelt es sich um den Prototyp der Reihenleuchten, von denen noch 8.400 in Berlin existieren. Im weiteren Verlauf der Straße wurden bereits vor einigen Jahren Elektrolampen neben die alten Gasleuchten gesetzt. Welche Beleuchtung schöner und welche Ausführung die elegantere ist - die Auswahl fällt wahrlich nicht schwer und kann vor Ort begutachtet werden. Es wäre ein Jammer, wenn gerade an diesem historischen Ort die alte Beleuchtung der fragwürdigen Sparpolitik zum Opfer fallen würde. Auch im Rahmen der Sperrung und des Rückbaus der Torgauer in den nächsten Jahren wäre es schön, wenn weiter warmes Gaslicht den Weg beleuchten würde auf dem Weg Richtung Sachsendamm und Bahnhof Schöneberg.
Alt und Neu nebeneinander - keine Frage des Geschmacks |
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