Müller, Schöttler und Klotz beim puzzeln |
Brückenschlag über die Dresdner Bahn |
Bei der Eröffnungszeremonie der neuen Wegeverbindung zwischen Neu-Tempelhof und der Roten Insel am Donnerstag durfte Müller, der hier seinen Wahlkreis hat, ein paar nette Sätze sprechen, nachdem Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) ihre Rede etwas leiernd vom Blatt abgelesen hatte. Beide freuten sich über über den Grünzug, der im Rahmen des Stadtumbaus West als erstes größeres Projekt im Bereich Südkreuz fertig gestellt wurde. Die Stadträtin für Stadtentwicklung, die Grüne Sibyll Klotz, mahnte anschließend in ihrer Ansprache den Kollegen vom Senat, für die Finanzierung der weiteren Planungen der Schöneberger Schleife zu sorgen und überreichte einige überdimensionierte Puzzle-Stückchen, die zusammengesetzt eine Karte des Schöneberger Gebiets ergaben.
Dem Stadtrat für Bauwesen Daniel Krüger (CDU) blieb es vorbehalten, den Namen zu enthüllen, den der gesamte 600 Meter lange Grünstreifen von der Gontermannstraße bis zum Leuthener Platz trägt: Hertha-Block-Promenade. Bisher promenierte man an der Riviera oder zumindest auf Sylt, jetzt können Tempelhofer und Schöneberger dieser Beschäftigung auch vor der Haustür nachgehen. Zur Namensgebung: Die Bibliothekarin Hertha Block war eine NS-Gegnerin und wurde im benachbarten SA-Gefängnis in der General-Pape-Straße gefoltert. Der Rad- und Fußgänger-Steg wurde nach Alfred Lion benannt, der 1909 in der Gotenstraße 7 auf der Insel geboren wurde. Lion sah in Nazi-Deutschland als Jude keine Zukunft, emigrierte 1936 rechtzeitig in die USA und gründete dort das legendäre Musik-Label Blue Note Records.
Neues Namensschild |
Immerhin, nach drei Jahren Bauzeit und knapp fünf Millionen Euro Kosten, wurde ein wesentliches Teilstück des Stadtumbaus West fertiggestellt, das Schöneberger und Tempelhofer bestimmt bald entdecken und annehmen werden.
danke für den Bericht..
AntwortenLöschenZu Füßen des Steges zwischen S Bahn- und Fernbahntrasse liegt ein länglicher Steinhaufen. Dies sind Reste von Gebäuden des ehm. Millitärbahnhofs Schöneberg. Von hier zogen 1914 die Soldaten in den Ersten Weltkrieg.
AntwortenLöschenDie Soldaten nannten den Bahnhof "General-Pappkarton-Straße".
Sie hatten alle einen Pappkarton (Koffer) dabei.
Mein Onkel Wilhelm war 1900 beboren, musste von hier kurz vor Kriegsende 1918
noch einrücken und ist von hier nach Frankreich abgefahren.
Wenig später ist er in den Argonnen gefallen.