Unter der Kolonnenbrücke durch gen Innenstadt |
Wir schreiben den 23. Dezember 2015, es ist schönstes Frühlings- und Fahrradwetter und da hat sich das Bezirksamt nicht lumpen lassen und den pünktlich (ja, wirklich – pünktlich!!!!) fertig gestellten Nord-Süd-Weg von der Monumentenstraße entlang der S-Bahn bis zum Alfred-Lion-Steg schon einmal dem gemeinen Volk frei gegeben, auch ohne Feierlichkeiten. Die sollen dann im neuen Jahr folgen. Der Weg ist beleuchtet, auch die schon seit ein paar Jahren benutzbare Verlängerung bis zum Südkreuz hat Lampen spendiert bekommen. Das hier kritisierte Stummelstück Asphalt vor dem Bahnhof wurde ergänzt und – besonders erfreulich – endlich stehen hier auch 17 Fahrradbügel. Leider bislang nachts komplett im Dunkeln, ein paar mehr hätten es schon sein können, aber immerhin...
Neue Radbügel am Südkreuz |
Der neue Weg schließt im Norden an das auch schon fertige Teilstück bis zur Bautzener Straße an, eine Rampe führt hoch zur Kolonnenstraße sowie zur Monumentenbrücke. Leider gibt es auch diesmal etwas zum ärgern, war doch eigentlich eine Verknüpfung mit dem Flaschenhals- und dem Gleisdreieckpark geplant. Seit Jahren ist den Verantwortlichen bekannt und bewusst, dass hierfür die Wegeführung über die Monumentenbrücke, die von West nach Ost bzw. umgekehrt über die Bahngleise überquert werden muss, anders gestaltet werden müsste, um eine Gefährdung vor allem für Radfahrer auszuschließen. Auf der südlichen Seite der Brücke hätte ein zweispuriger Radweg angelegt werden müssen, auch um den Preis, dass einige Parkplätze weggefallen wären. Wer jetzt aus Richtung Norden kommt, muss, will er sich korrekt verhalten:
1. Die Rampe am Lokdepot hochstrampeln.
2. An der Fußgängerampel über die Monumentenstraße das Rad schieben.
3. An der Ampel über die Kreuzbergstraße.
4. Über die Monumentenbrücke fahren.
5. Die Monumentenstraße ein zweites Mal queren, ohne Ampel oder Zebrastreifen.
6. Sie Rampe zum Nord-Süd-Weg wieder hinunter.
Rampe zur Monumentenstraße |
Wie schon bei der Eröffnung des Flaschenhalses, als zunächst auf die Brücke über die Yorckstraße verzichtet wurde, werden Fahrradfahrer in den Autoverkehr gejagt, einfach aufgrund der eklatanten Unfähigkeit der Behörden, Planungen auch bis zum Ende zu planen und auszuführen. Es handelt sich dabei um das zweite gefährliche Teilstück, wenn man den eigentlich sehr komfortablen Weg von der Stadtmitte Richtung Steglitz nutzen will, schließlich muss das Südkreuz auf der engen, kurvigen und viel befahrenen Wilhelm-Kabus-Straße umgangen werden. Auch hier ist keine Lösung in Sicht und keine Anstrengung seitens Bezirk oder Senat zu erkennen. Schön wäre es, wenn der Druck auf die Verantwortlichen so groß wäre wie seinerzeit bei der Yorckbrücke und diese zum Handeln gezwungen würden.
Na dann, Frohe Weihnachten. Geschenk? Wurde ja wohl von uns Steuerzahlern selbst bezahlt, oder? Und immer dran denken, wo Ihr jetzt auf frischem Teer radeln könnt, gedieh vorher prächtig wilde Stadtnatur. KEINE BODENVERSIEGELUNG für neue Verkehrswege!
AntwortenLöschenUnversiegelte Wege sind dann doch häufig schlecht benutzbar.
LöschenRadlerX: KEINE BODENVERSIEGELUNG für neue Verkehrswege! s. o. das klingt für mich wirklich sehr einseitig, vielleicht sagt das ein Sommerlicher Schönwetterspazierer, der einen Trampelpfad benutzt und sonst jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit (... uns Steuerzahler) fährt, weil die Straßen auf denen er fährt ja sowieso schon da sind.
AntwortenLöschenWirklich nachhaltiges Verkehrsverhalten braucht eben auch vernünftige Wege, die auch im Winter und bei schlechter Witterung zu nutzen sind. Deshalb weiter so Bezirksamt, ich will noch ein Geschenk, vielleicht schon zu Ostern!
Bin Fußgänger, nutze ÖPNV und Fahrrad. Platz für Fahrradverkehr kann auf vorhandenem, bereits versiegeltem, Straßenland geschaffen werden, auf Kosten von Park- und Fahrstreifen für Automobile...
LöschenSehr geehrter Herr Schumann,
AntwortenLöschenIch bin Anwohner auf der roten Insel, leidenschaftlicher Radfahrer und immer neugierig was im Kiez so alles passiert bzw. nicht passiert! Deshalb schaue ich ab und an in den roten-insel-blog und finde es gut, dass sich Menschen mit den nachbarschaftlich-politischen Themen befassen, den Mund aufmachen und sich auch konstruktiv bei der Gestaltung insb. von Radwegen bei uns im Kiez beteiligen.
Der Duktus bzw. der Ton, in dem die Texte in diesem Blog geschrieben sind, ist aber für mich unerträglich... Sie mögen ja in vielerlei Hinsicht Recht haben, aber so wie es da geschrieben steht, besteht die Gefahr, dass es lächerlich wirkt... Ein bisschen mehr Sachlichkeit würde m.E. nicht Schaden.
Ich wünsche einen schönen Frühling
Hallo Herr Morgenbrod, natürlich mag es sein, dass Sie oder andere Leser meinen Ton unerträglich finden. Ich finde ihn ganz OK. Sachlichkeit gibt es idealerweise in Zeitungen, das hier ist ein anderes Medium, in dem ich zuspitze und einen bestimmten Stil pflege. Wenn Sie trotzdem ab und zu auf dem Blog vorbeischauen, freue ich mich natürlich. Herzlichst, Ulf Schumann
AntwortenLöschenIch finde Ihren Ton gut, Herr Schumann ;)
AntwortenLöschenDanke!
LöschenBeleidigungen von Trollen werden konsequent gelöscht.
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