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Großer Andrang zur Eröffnung |
Pünktlich zum Frühlingsanfang wurde am Freitag von Senator Michael Müller sowie der üblichen Tempelhof-Schöneberger Politprominenz (Bürgermeisterin Schöttler, Stadträte Krüger und Klotz) der Flaschenhalspark eröffnet, ein weiteres Teilstück der Schöneberger Schleife. Über eine Rampe südöstlich der Monumentenbrücke gelangt man in den eher naturbelassenen Park, der bis auf den breiten, beleuchteten Asphaltstreifen an das Südgelände erinnert, inklusive eines Mulchweges, der zwischen ehemaligen Eisenbahngleisen verläuft. Es handelt sich zudem um ein weiteres Teilstück des Radfernwegs Berlin-Leipzig.
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Senator Müller redet |
Mit der Eröffnung des Flaschenhalsparks wurde der Gleisdreieckpark südlich der Yorckstraße fortgesetzt. Um ihn optisch auch an sein nördliches Pendant anzupassen, haben die Planer noch kurzfristig einen Bauzaun entlang des Weges quer durch den Park aufgestellt. Der Grund auch hier eine typische Berliner Planungsgeschichte: Knapp vor Eröffnung hat die Bauaufsicht bemerkt, dass die alten Bahnanlagen eine Gefahr darstellen könnten und die kniehohen Holzbarrieren eventuell nicht ausreichen, Kinder vom Klettern abzuhalten. Der Großbaustellencharme des Westparks kann somit auch hier genossen werden - es lebe das Berliner Provisorium! (Edit: Inzwischen wurde der Bauzaun im Westpark abgebaut.)
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Baustellencharme |
Auch die Yorckstraße scheint sich urplötzlich zwischen den beiden Parks durchgefressen zu haben. Einige Jahre Planung haben nicht ausgereicht, eine sichere Überquerung per Ampel oder wenigstens Zebrastreifen zu ermöglichen. Noch während der Eröffnungszeremonie wurden ein paar Gitter direkt an der Yorckstraße aufgebaut, wenige Meter weiter hetzten die Parkbesucher über die berüchtigte Rennstrecke. Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis hier der erste folgenreiche Unfall geschehen wird. Auf diesen Missstand wiesen Müller und Klotz in ihren Reden zwar auch hin - man fragt sich bloß, wer eigentlich verantwortlich für solche Fehlplanungen ist? Wann die auf der Hand liegende Lösung für das Problem ermöglicht wird, nämlich eine Querung über die alten Bahnbrücken, hängt natürlich vom lieben Geld ab.
Der sogenannte Monumentenplatz vor den Hallen des Technikmuseums muss erst noch gestaltet werden. Dies könnte allerdings einen schönen Nebeneffekt haben: Das Museumsdepot liegt nicht länger versteckt abseits aller Wege, vielleicht ist ja sogar langfristig eine alltägliche Öffnung für das Publikum möglich?
Der Lückenschluss bis zum Alfred-Lion-Steg soll bis nächstes Jahr fertiggestellt werden. Wie dann die Querung der Monumentenbrücke und die Umfahrung des Bahnhofs Südkreuz gestaltet werden, scheint völlig offen. 18 Monate Planung werden da wohl kaum ausreichen. Siehe oben.
Trotz aller Mängel (zu denen auch der fehlende, bereits vor Jahren vorbereitete Treppen-Zugang von der Kreuzbergstraße gehört), ist der Park ein Gewinn für Schöneberg und Kreuzberg, vor allem wenn die Strecke eines Tages durchgängig für Radfahrer von Südende bis zum Potsdamer Platz befahrbar sein wird.
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Yorckstraßenquerung |
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Die Rampe wird mit Graffiti verziert |
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Wie im Südgelände |
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Gras muss noch wachsen |
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Links Asphalt, rechts Mulch |
Schöner Park eigentlich. Und das Problem der gefährlichen Yorkstraßenquerung ist nun auch schon gelöst. Gitter auf beiden Straßenseiten machen eine Querung unmöglich. Vielleicht wird ja demnächst eine Luftbrücke eingerichtet, wer weiß...
AntwortenLöschenKorrigierend sei anzumerken, dass seit Ostern die Querung über eine der beiden vorgesehenen Yorckbrücken möglich ist.
AntwortenLöschenSchon lustig wie schnell sowas bei entsprechend kritischer Berichterstattung auf einmal gehen kann :D
LöschenJa, der Park ist schön, auch dass man doch eine Brücke freigegeben hat ist toll.
AntwortenLöschenDie Wegführung des Radweges ist allerdings Grausam. Besonders das es keine Möglichkeit geben soll, auf die Dudenstraße zu gelangen.
Fahrradstadt Berlin - das ich nicht lache ...
Hallo Dirk,
Löschenim Mai konnte ich von der Dudenstraße zum Flaschenhals gelangen. Jetzt allerdings ist dies durch Baustellen blockiert. Theoretisch wäre es möglich, dass Radler vor dem Lokdepot entlang fahren können. Schaun mer mal...